Korsika an backbord...

 

Prolog

Angefangen hat wieder alles ganz anders. Mit meiner liebsten Mitseglerin, ihres Zeichens Freundin eines begeisterten und überaus gutaussehenden Fighter Seglers vom Niederrhein, nämlich mir, habe ich überlegt, wo wir diesen Sommer 2002 in See stechen sollten. Mein Traumziel war wieder Kroatien, dieses wundervoll geschützte Segelrevier mit den vielen einsamen Buchten. Uns fehlten die Regionen von Zadar und Dubrovnik im Kielwasser.
Dem standen dann bei den ersten Überlegungen drei Gründe entgegen. Eine abgelaufene kroatische Permit (die sehr teure Vignette des Seglers) und der fehlende Sportbootführerschein See. Der Führerschein und die Permit waren nicht das Problem, und vor Ort bekannterweise mit Bakschisch leicht zu lösen.
Das dritte Problem, von nicht trivialer Natur, bestand in dem Unwillen meiner besseren Hälfte, schon wieder die staubige Luft dieser ehemals jugoslawischen Straßen mit den wieder gleichen Leuten, der doch so bekannten Küste und dem immer gleichen Landesnamen im Logbuch zu haben. Kurz: Es sollte etwas anderes sein.
Na, haben wir uns gedacht, das schränkt die Auswahl doch wohl ein. Und, es waren nicht mehr viele Orte übrig, die unseren Anforderungen entsprachen. Dänemarks Schärengärten sind bestimmt sehr geschützt, aber auf einem so kleinem Boot in nördlichem Wetter? Die Niederlande mit ihrem Ijsselmeer und der Waddensee fielen ebenfalls aus: Was uns von dem Revier nicht schon bekannt war, fiel in die Kategorie "Kein Sommerurlaub" und auf den Sommer legten wir viel Wert.
Weiterüberlegt: Ganz Frankreich hat eine schöne, aber doch leider sehr ungeschützte Küste mit wenigen Buchten. Ganz Frankreich? Eine kleine Insel im Südosten des Landes wiederstrebt sich gegen dieses Vorurteil. Nach Studium von Finanzen, Karten und der eigenen Seele, sowie Tipps von anderen Seglern sollte es doch wahrhaftig die viertgrößte Insel des Mittelmeeres werden - Korsika.
 

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